Moonlit Nights by Carina Mueller

Moonlit Nights by Carina Mueller

Autor:Carina Mueller [Mueller, Carina]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783981426793
Herausgeber: Oldigor Verlag
veröffentlicht: 2012-09-10T17:02:31+00:00


Nightmare

Es dauerte nicht lange, da setzte Liam den Blinker und parkte seinen Wagen an einem Bürgersteig. Direkt hinter einem schicken, silbernen Audi. Aha, Kyle war also schon da. Ich schaute aus dem Fenster und versuchte irgendetwas zu erkennen, doch draußen war es schon zu dunkel. Liam blickte mich so lange an, bis ich mich vom Fenster abwandte und ihn ansah. »Wir können immer noch woanders …« Doch ich ließ ihn nicht aussprechen. »Man könnte ja meinen, du willst mich nicht dabei haben. Wartet da drin noch eine zweite oder dritte Freundin von dir?« Ich wollte es witzig klingen lassen, doch als ich meine schlagfertige Antwort zum ersten Mal aus meinem eigenen Mund hörte und darüber nachdachte – so abwegig war das schließlich gar nicht – konnte ich einen gewissen Vorwurf in meiner Stimme nicht unterdrücken. Entsetzt schaute Liam mich an. »Natürlich nicht!« Sein Ausruf bebte vor Empörung und Abscheu. Ich lächelte, um ihn zu beschwichtigen. »Na dann«, sagte ich und griff zur Autotür. »Emma«, sagte Liam genervt, »das hatten wir doch schon. Jetzt blamier’ mich bitte nicht mit deiner Starrsinnigkeit. Das gehört sich so nicht. Was sollen denn die Leute denken?«

»Liam«, antwortete ich und meine Augen blitzten spöttisch, »das gehörte sich vielleicht im 15. Jahrhundert nicht. Heutzutage allerdings …« Doch diesmal ließ Liam mich nicht ausreden. »Amilia stellt sich bei Kyle nie so an.« Zack! Das hatte gesessen. Ich nahm die Hand vom Türgriff und ließ mich zurück in den Sitz fallen. Liam lächelte triumphierend, stieg aus und öffnete meine Beifahrertür. Wenn er mittlerweile etwas von mir gelernt hatte, war das wohl die Tatsache, dass er mich mit Amilia eifersüchtig machen konnte. Wäre ich damals bloß nicht so voreilig gewesen. Aber naja, hinterher wusste man es ja immer besser. »Darf ich bitten?«, sagte er mit einer äußerst charmanten Stimme und hielt mir seinen Arm hin. Ich seufzte und griff danach. Fragte sich nur, wer hier wen blamierte. Die Bauerntrampel - Emma den Ritter Lord Liam aus dem 15. Jahrhundert oder umgekehrt.

Wir bogen in eine dunkle Seitenstraße ab. Es hatte geregnet und in der schmalen Gasse standen unzählige, überfüllte Müllcontainer herum, was die Umgebung noch unfreundlicher wirken ließ. Wir gingen ein paar Schritte. Zu meiner Überraschung klappte das mit den Absätzen erstaunlich gut.

Von Weitem sah ich schon zwei große massive Türsteher. Sie hatten ungefähr eine Figur wie Kyle, vielleicht sogar noch ein bisschen protziger und trugen trotz Dunkelheit Sonnenbrillen. Schlagartig schoss mir das Lied »I wear my sunglasses at night« in den Kopf und ich musste unfreiwillig lächeln. Ich fand den Text ja schon immer etwas beknackt, aber das es tatsächlich Leute gab, die das auch noch nachmachten, konnte ich mir bis dato nicht vorstellen. Wie albern! Na ja, vielleicht sollten die Brillen auch nur das Badboy-Image der Türsteher unterstützen. Moment! Türsteher? Erst jetzt wurde mir bewusst, was ich da gesehen hatte. Wie sollte ich daran vorbeikommen? Der Eintritt in Bars, Diskotheken etc. war Minderjährigen strikt untersagt. Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht! Ich blickte zu Liam, der meine Angst bemerkt zu haben schien, doch er ging munter weiter.



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